Wald, Waidwerk, Waffen
400 Jahre Jagdkonflikte auf der Grenze
Wald im Widerstreit der Interessen
Das Recht zu jagen stand seit dem Mittelalter als Teil des Lehensrechts allein dem Adel zu. Wenn die Bauern trotzdem mit Fallenstellen ihren kargen Speisezettel aufbesserten, drohte ihnen die Herrschaft wegen Wilderei mit strengen Strafen.
Die bis ins 19. Jahrhundert betriebene intensive Waldnutzung
schädigte den Wald. Ihm wurden wertvolle Nährstoffe entzogen.
Jungpflanzen wurden durch weidendes Vieh beeinträchtigt.
Jagdgrenzkarte von 1593
Im Bödigheimer Wald wurden im Jahr 1565 fünfundzwanzig Steine gesetzt, die anzeigen, wie weit die Waldhausener ihr Vieh in den Wald treiben
durften. Noch heute sind zwanzig Waidsteine an Ort und Stelle erhalten geblieben.
Die Karte von 1593 zeigt die ersten bildlichen Darstellungen der Siedlungen südöstlich von Buchen. Kartenthema ist die Arbeit einer Kommission bei der Feststellung der Jagdgrenzen zwischen dem Kurmainzer Gebiet und dem Gebiet der Rüdt von Bödigheim und dem der von Rosenberg. Sie wurde für
den Prozess um die Jagdgerechtigkeit angefertigt, der vor dem Reichskammergericht ausgetragen wurde.
Der Kartenmaler Heinrich Padwahn hat ein Meisterwerk abgeliefert. Es ist von einer verblüffenden Genauigkeit, wie der Vergleich mit einer aktuellen topographischen Karte zeigt.
Waldland und Offenland
Unsere Wildtiere hatten ursprünglich ihren Lebensraum im Wald. Als der Mensch die Wälder durch die Kulturlandschaft verdrängte, passten sie sich an. Die Artenvielfalt ist dort am größten, wo sich die verschiedenen Lebensräume durchdringen und verflechten. Mit der Vergrößerung von Feldern, der
Entfernung von Hecken und der Begradigung von Bächen verschwanden viele Wildtiere.