Gertrude Reum
Die 1925 in Saarbrücken geborene Gertrude Reum, die seit vielen Jahrzehnten in Buchen lebt, ist die bedeutendste Künstlerin der Region.
Nach der Aquarellmalerei begann sie mit Metallskulpturen aus Aluminiumteilen, denen nach und nach die großformatigen Chromnickelstahlskulturen aus nach oben strebenden, ineinander greifenden Röhren folgten. Gerade diese Spätwerke haben sie international bekannt gemacht.
Sie wurde unter anderem mit dem Arthur-Grimm-Kunstpreis (1984) und Willibald-Gramm-Preis (1987)
ausgezeichnet.
Trotz aller Erfolge hat Gertrude Reum ihre Natürlichkeit und bodenständige Verwurzelung mit Land und Leuten nicht verloren. Ihre warmherzige und verbindliche Art und ihr einnehmendes, freundliches Wesen machen diese geschätzte Persönlichkeit so sympathisch.
Durchdringungen, Verwandlungen, Überschneidungen, Transformationen – viele Begriffen, die im Grunde das Gleiche beschreiben: die sich durchkreuzenden, himmelwärts strebenden Lichtbahnen und Energiebündelungen in Gertrude Reums Metallarbeiten, die sie über den grauen Alltag hinweg in Sphären greifen lassen, in denen Harmonie und Lichtfülle dominieren. Dank dieser signifikanten Gebilde aus Messing, Aluminium und Chromnickelstahl – zuletzt auch in Kubenform - hat der Bekanntheitsgrad der Künstlerin in den letzten Jahrzehnten nochmals einen gewaltigen Schub erfahren. Ihre Arbeiten zieren öffentliche Gebäude und Plätze, finden sich in Museen und Bedeutenden Ausstellungen wie der Sammlung Würth, schaffen in Kirchen (Buchen und Heimbuchenthal) konzentrierte Lichtzentren, wollen Fenster sein zu dem Urgrund aller Schöpfung und Symbol für Gott und seine alles durchdringende Liebe.
Zeigen die Werke der 50er und 60er Jahre noch durchaus realistisch- gegenständliche Motive, so beschritt die gelernte Dekorateurin beim plastischen Arbeiten mit Metall völlig neue Wege und kreierte schließlich jenen unverkennbaren Stil, der für sie zu einer Art Markenzeichen wurde. Runde Formen und das Spiel der Kräfte sowie aufbrechende Strukturen in Zellstoffreliefs prägen die Arbeiten der 80er und 90er Jahre. Überdimensionale Skulpturen – aufwärtsstrebende Chromnickelstahl-Röhren- waren die folgerichtige Weiterentwicklung der in Metallplatten eingeschliffenen Energiebahnen im freien Raum.