Gemälde im Bezirksmuseum Buchen

Das Bezirksmuseum e.V. Buchen verfügt über eine sehr umfangreiche und kostbare Sammlung von Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Grafiken.

Dies wird dadurch verständlich, dass viele namhafte Künstler in Buchen geboren sind, dort gelebt haben oder zumindest in enger Beziehung mit der Stadt verbunden waren.

So kann man im Bezirksmuseum zum Beispiele Werke von folgenden Künstlern sehen

Wilhelm Emelé

Schlachtenmaler
(1830 – 1905)

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Wilhelm Schnarrenberger

Aenean massa
Lithografie und des Holzschnitts
(1892 – 1966)

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Ludwig Schwerin

Maler und Grafiker
(1897 – 1983)

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Gertrude Reum

(1926 - 2015)
Großformatigen Chromnickelstahlskulturen

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Egon Eiermann

Architekt
(1904 -1970)

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Hollerbacher Malerkolonie

Künstler aus Karlsruhe
vor dem Ersten Weltkrieg

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Wilhelm Emelé (1830 – 1905)

Er wurde 1830 in Buchen geboren (Gasthaus zum Riesen).

„Ich beschloss, meine militärischen Neigungen künstlerisch zu verwenden“.

Karlsruhe, München, Antwerpen, Paris, Wien, Pressburg, Berlin und wieder Karlsruhe.

Die letzten Lebensjahre verbrachte er in Freiburg, wo er 1905 verstarb.

Emelé blieb der Schlachtenmalerei immer treu und betrachtete die anderen  Gebiete der Malerei als Hilfs- und Nebengattungen. Auch
dann noch, als er sich ab 1880 der Genremalerei zuwandte. 1873 erhielt Emelé die Medaille Für Kunst auf der Weltaustellung
Wien für sein Gemälde „Reiterschlacht bei Langenbruck“.

1980 und 2005 fanden Sonderaustellungen im Bezirksmuseum statt.
Das Museum besitzt mehrere Hundert Originalarbeiten von Emelé.

Wilhelm Schnarrenberger (1892 – 1966)

Unter den Künstlerpersönlichkeiten, die in Buchen geboren wurden, nimmt Schnarrenberger zweifellos den bedeutendsten Rang in der Kunstgeschichte ein. Von 1913 an war er Schüler von F.H. Ehmke in München, dem Gründungsmitglied des Deutschen Werkbundes.

Neben der Malerei interessierte sich Schnarrenberger immer mehr für die grafischen Techniken der Lithografie und des Holzschnitts.
Als Preisträger des Vereins der Plakatfreunde wird ihm 1916 in der Zeitschrift Das Plakat die erste öffentliche Würdigung seiner bisherigen Arbeiten zuteil.

Die „groteske und dabei graziöse Grundnote der vielseitigen Künstlernatur Schnarrenbergers findet immer größere
Anerkennun
g“
( Werner Mahrholz ).

Er wurde mit dem „Hans Thoma Preis“ ausgezeichnet.

Zum 100. Geburtstag widmete das Bezirksmuseum Buchen Schnarrenberger eine Sonderausstellung.

 

Ludwig Schwerin (1897 – 1983)

Der Maler und Grafiker Schwerin wurde 1897 als Sohn des damaligen jüdischen Religionslehrers Jakob Schwerin in Buchen geboren, wo er aufwuchs und viele Jahre lebte. 1919 begann er in Karlsruhe an der Landeskunstschule sein Studium, wechselte 1921 zur Akademie der bildenden Künste nach München.

Seit 1932 lebte er in Berlin und emigrierte 1938 über die Schweiz nach Palästina. In Ramat Gan bei Tel Aviv lebte und arbeitete der Künstler bis zu seinem Tod im Jahre 1983.

Auch als Literat hat Schwerin sehr ausdruckvolle Werke hinterlassen. Dazu gehören seine Fluchgeschichte Spiel der Vorsehung, seine Fabel Tag der Tiere, ein paradiesisches Märchen oder Jahresringe.

Eine enge und freundschaftliche Beziehung zu Schwerin hat das Ehrenmitglied des Bezirksmuseum und  Wissenschaftlicher Beirat
Gymnasialprofessor Helmut Brosch (2009 verstorben) unterhalten. Er hat auch das Leben Schwerins biografisch aufgezeichnet.
Durch Vermächtnisse aus dem Nachlass des Künstlers, weiteren Zustiftungen und Ankäufen, verfügt das Museum über eine sehr
umfangreiche Sammlung von Schwerins Werken. Noch heute schmückt die 1925 von Schwerin gestaltete Titelgrafik, in etwas modernisierter Form den Wartturm/Heimatblätter des Vereins Bezirksmuseum Buchen e.V.

Anlässlich seines 100. Geburtstages ehrte ihn das Bezirksmuseum mit der Sonderausstellung Von Deutschland ins „Land der Väter“

Gertrude Reum

Die 1925 in Saarbrücken geborene Gertrude Reum, die seit vielen Jahrzehnten in Buchen lebt, ist die bedeutendste Künstlerin der Region.

Nach der Aquarellmalerei begann sie mit Metallskulpturen aus Aluminiumteilen, denen nach und nach die großformatigen Chromnickelstahlskulturen aus nach oben strebenden, ineinander greifenden Röhren folgten. Gerade diese Spätwerke haben sie international bekannt gemacht.

Sie wurde unter anderem mit dem Arthur-Grimm-Kunstpreis (1984) und Willibald-Gramm-Preis (1987)
ausgezeichnet.

Trotz aller Erfolge hat Gertrude Reum ihre Natürlichkeit und bodenständige Verwurzelung mit Land und Leuten nicht verloren. Ihre warmherzige und verbindliche Art und ihr einnehmendes, freundliches Wesen machen diese geschätzte Persönlichkeit so sympathisch.

Durchdringungen, Verwandlungen, Überschneidungen, Transformationen – viele Begriffen, die im Grunde das Gleiche beschreiben: die sich durchkreuzenden, himmelwärts strebenden Lichtbahnen und Energiebündelungen in Gertrude Reums Metallarbeiten, die sie über den grauen Alltag hinweg in Sphären greifen lassen, in denen Harmonie und Lichtfülle dominieren. Dank dieser signifikanten Gebilde aus Messing, Aluminium und Chromnickelstahl – zuletzt auch in Kubenform - hat der Bekanntheitsgrad der Künstlerin in den letzten Jahrzehnten nochmals einen gewaltigen Schub erfahren. Ihre Arbeiten zieren öffentliche Gebäude und Plätze, finden sich in Museen und Bedeutenden Ausstellungen wie der Sammlung Würth, schaffen in Kirchen (Buchen und Heimbuchenthal) konzentrierte Lichtzentren, wollen Fenster sein zu dem Urgrund aller Schöpfung und Symbol für Gott und seine alles durchdringende Liebe.

Zeigen die Werke der 50er und 60er Jahre noch durchaus realistisch- gegenständliche Motive, so beschritt die gelernte Dekorateurin beim plastischen Arbeiten mit Metall völlig neue Wege und kreierte schließlich jenen unverkennbaren Stil, der für sie zu einer Art Markenzeichen wurde. Runde Formen und das Spiel der Kräfte sowie aufbrechende Strukturen in Zellstoffreliefs prägen die Arbeiten der 80er und 90er Jahre. Überdimensionale Skulpturen – aufwärtsstrebende Chromnickelstahl-Röhren- waren die folgerichtige Weiterentwicklung der in Metallplatten eingeschliffenen Energiebahnen im freien Raum.

Egon Eiermann

Der Architekt Eiermann dessen Vater aus Buchen stammte, wurde 1904 in Potsdamm Babelsberg geboren und verstarb 1970 in Baden-Baden. Er wurde in Buchen beigesetzt.

Zu seinen wichtigsten Werken zählen

  • die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin
  • die Deutsche Botschaft in Washington und das Abgeordneten Hochhaus des Bundestages (Langer Eugen) in Bonn.

1967 entstand in Buchen unter seiner Leitung ein Anbau für das Hotel Prinz-Carl. Dieser Betrieb ist heute noch, einschließlich der selbst entworfenen Einrichtung und  Zimmer erhalten. Denn auch im Möbeldesign hat er nachhaltig eine Design-Generation geprägt. Er zählt zu den führenden Köpfen der Zweiten Moderne auf dem Gebiet des Möbeldesigns.

Das Bezirkmuseum besitzt einige Tuschezeichnungen von Egon Eiermann.

Hollerbacher Malerkolonie mit

Harold C. Bruntsch

Der Deutsch-Amerikaner Bruntsch wurde am 16.7.1891 und verstarb am 15.11.1959 in San Francisco. Er kam 1911 zum ersten Mal nach Hollerbach. Von Bruntsch besitzt das Bezirksmuseum keine Arbeit.

Rudolph Wilhelm Burckhardt-Kestner

Burckhard wurde am 10. Juli 1888 in Basel geboren. Ab 1908 studierte in Karlsruhe bei Walter Georgi und Wilhelm Trübner. Sein erster Aufenthalt in Hollerbach war 1909. Zusammen mit Arthur Grimm unternahm er 1910 eine Studienreise durch die Schweiz. Er verstarb 1974 bei Lausanne.

Im Januar 2013 konnte das Bezirksmuseum bei einem Münchner Auktionshaus ein Bild von Burckhardt erwerben. „Madonna mit Annemonen“„Mehr liebvoll nachschaffend als spontan künstlerisch gestaltend wirkt Diese Kunst ruhig, Harmonisch, gepflegt, ohne je ins Konventionelle oder Süßliche zu verfallen. Bei aller Anerkennung dieser Vorzüge möchte man ihr etwas mehr Verlebendigung wünschen“ aus Kunst in Lausanne.

Rudolph Wilhelm Burckhardt-Kestner

Burckhard wurde am 10. Juli 1888 in Basel geboren. Ab 1908 studierte in Karlsruhe bei Walter Georgi und Wilhelm Trübner. Sein erster Aufenthalt in Hollerbach war 1909. Zusammen mit Arthur Grimm unternahm er 1910 eine Studienreise durch die Schweiz. Er verstarb 1974 bei Lausanne.

Im Januar 2013 konnte das Bezirksmuseum bei einem Münchner Auktionshaus ein Bild von Burckhardt erwerben. „Madonna mit Annemonen“„Mehr liebvoll nachschaffend als spontan künstlerisch gestaltend wirkt Diese Kunst ruhig, Harmonisch, gepflegt, ohne je ins Konventionelle oder Süßliche zu verfallen. Bei aller Anerkennung dieser Vorzüge möchte man ihr etwas mehr Verlebendigung wünschen“ aus Kunst in Lausanne.

Waldemar Coste

Coste wurde am 27. Mai 1887 in Kiel geboren. Ab 1904 war er Schüler von Professor Eggersdörfer an der Kunstakademie Städel in Frankfurt. Im Jahre 1908 wechselte an die Kunstakademie Karlsruhe zu Wilhelm Trübner. In diese Zeit fielen auch die ersten Aufenthalte in Hollerbach. Studienreisen nach Spanien und Dänemark folgten. Er verstarb am 27.Februar 1944 in Glinde
bei Hamburg.

Im Dezember 2011 erwarb das Bezirksmuseum ein großformatiges Gemälde Costes aus dem Jahre 1914 von einem Berliner Anwalt und Notar.

„Coste ist kein verspielter Kolorist, auch kein Impressionist mit zerfließenden Stimmungsfarben, aber ein Maler, der sich der Werte der Farben und elementaren Töne bewusst ist“.
Aus: Frankfurter Volksblatt 17.3.1939

Arthur Grimm

Am 11. Februar 1883 wurde Grimm in Mudau im Odenwald  geboren. Schon immer wollte er Maler werden. Ab 1900 besuchte er die Kunstgewerbeschule in Karlruhe und machte 1903 das Badische Zeichenlehrerexamen. 1904 erhielt er eine Anstellung als Zeichenlehrer in Waldshut. Bereits im Jahre 1905 lernt er Franz Wallischeck in Hollerbach kennen. Ab 1906 studiert er an
Kunstakademie Karlsruhe bei Wilhelm Trübner und Ludwig Schmid-Reutte.

Studienreisen führten nach Paris, die Schweiz, Italien und Südfrankreich. 1913 Eheschließung mit Stephanie Brenner. Sein ständiger Wohnsitz wird Baden-Baden. 1931 kehrt er in den Odenwald zurück. 1932 wird er mit dem Badischen Staatspreis ausgezeichnet. Ab 1934 wohnt Grimm in einem Waldhaus in Mudau, wo er am 23. Februar 1948 verstarb.

„Grimm ist einer der besten Trübnerschüler, was ihn lange belastete. Es gab ihm die Fähigkeit, mehr zu können als die meisten modernen Maler. Sein unruhiges Temperament blieb nicht im breiten Strich des Meisters, sondern suchte seinen eigenen Stil. Dieser ausgezeichnete Maler steht bei einer eigenen Handschrift, die zwischen den französischen Landschaftern und Beckmann liegt. Das heißt zwischen lockerer Peinture und harten Portraits, zwischen Bauer und Weltmann, kurz vollkommen badisch in modernem Sinn.“
Aus: Cicerone, Nr. 16, 1924

Wilhelm Gunthermann

Guntermann stammt aus Bensheim an der Bergstraße wo er am 19.03.1887 auf die Welt kam. In das Jahr 1907 fällt sein erster Aufenthalt in Hollerbach. In den Jahren 1909-1916 studiert er wie Grimm bei Ludwig Schmid-Reutte und Wilhelm Trübner. Von 1914-1929 hat er seinen ständigen Wohnsitz in Hollerbach. Zwischen 1929 und 1939 macht er Studienreisen nach Italien, Holland, Belgien und Frankreich. 1939 zieht er nach Bad König um. !976 ist er am 23. November in Darmstadt gestorben.

„Wilhelm Guntermann ist in seiner aus langer Erfahrung gebildeten Ansicht so kompromisslos wie er es auch sich und seiner Kunst gegenüber immer war. Er haßt Snobismus, Imitation und als Kunst verkaufte Dekorationen. Für ihn war noch nie, was en voque ist, automatisch als gültig abgestempelt. Sein künstlerischer Schwerpunkt liegt zu tief unter der Oberfläche, als dass er ihn der jeweiligen Mode einen  billigen Tribut zahlen lässt. Wilhelm Gunthermann hat die Beachtung der Kunstwelt wahrhaft verdient.“
Hans Schweizer in: Heidelberger Tageblatt vom 20.6.1960

Ejner Quaade

Der Trübnerschüler Quaade wurde 1885 in Horsens, Dänemark, geboren. Es ist bekannt, dass er ab 1910 sich immer wieder in Hollerbach aufgehalten hat. Mit Waldemar Coste unternimmt er 1925 eine Studienreise durch Dänemark. Quaade ist am 6.November in Silkeborg, Dänemark, gestorben. Das Bezirksmuseum Buchen hat 1987 die Gelegenheit für seine Gemäldesammlung ein Gemälde von Ejner Quaade anzukaufen. Das Ölgemälde in der Größe 90x70 cm zeigt in den für Quaade typischen grau-grün Tönen eine Landschaft, wie man sie um Hollerbach herum antrifft.

Franz Wallischeck

Franz Wallischeck ist am 3.Dezember 1865 In Wiesloch bei Heidelberg geboren. Nach dem Studium an der Kunstgewerbeschule in München, studierte er ab 1890 an der Kunstakademie Karlsruhe bei Caspar Ritter, Claus Meyer, und Leopold von Kalkreuth. Er ist der einzige Künstler der Hollerbacher Malerkolonie, der nicht  Schüler von Wilhelm Trübner war. 1897 erhielt Wallischeck den Auftrag von der Gemeinde Mudau, die Kirche auszumalen. Als passionierter Jäger pachtete er die Jagd um Hollerbach und nimmt dort seinen Wohnsitz. Somit wird er der „erste Hollerbacher“.

1905 lernen sich Franz Wallischeck und Arthur Grimm in Hollerbach kennen. Wallischeck ist am 23. Februar 1941 in Karlsruhe gestorben.

„In lichtere, konkretere Freudigkeit taucht Franz Wallischeck seine stimmungsvollen Landschaften, während sein toter Hase an die Waldstillleben Trübners anknüpft. Wie denn bei der meisten Arbeit irgendein bestimmtes Vorbild des Lehrers durchschimmert, ohne jedoch die Selbständigkeit allzu sehr zu gefährden“
Aus: Augsburger Postzeitung vom 27.2.1912

„Am selbständigsten ist heute schon Wallischeck, der allerdings vielleicht noch am meisten
lernen muß.“

Aus: Münchner Zeitung vom 28.2.1912

Ein besonders Highlight konnte im Oktober 1990 der Öffentlichkeit vorgestellt werden:
Anselm Kiefer, einer der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Künstler der Nachkriegszeit, der in Buchen in einer Fabrikhalle ein Atelier hatte, überlässt dem Bezirksmuseum Buchen eines seiner Werke als Dauerleihgabe:

„ Der Eingeborene“ ist ein 1987 entstandenes Bleibild mit religiösem Inhalt. Auffallend sind die getrockneten Rosen, die sinnbildlich für Maria als Bindeglied zwischen Gott und den Menschen stehen.

Auf Sonderausstellungen werden jeweils im „Wartturm – Heimatblätter des Vereins Bezirksmuseum e.V. Buchen“ und in den regionalen Tageszeitungen „Fränkische Nachrichten“ und „Rhein- Neckar-Zeitung“ hingewiesen.

Zusammenstellung:
Dieter Steigleder, Sammlungsleiter-Gemälde

Fotos:
Stefan Leis