Unterneudorf

Hutzelbu

Text: Jonas Hönig und Felix Frank
Sprecher: Jonas Hönig und Felix Frank

 

Sprecherin: Friederike Kroitzsch

Hutzelbu

Erklär´ mir mol de Hutzelbu.

Ganz eefach:
Mitte in de Faschte traache mir de Hutzelbu durch`s Oard.

Ja warum denn des?

Mir treibe dodurch de Winder aus.

Des musch´ mir jetzt genau erklärn!

Also bass uff:
Als erschdes schtopfe mir e Schtrouhpubbe aus. Die ziehe mir dann oo, mit eme schwarze Oozuch und setze em e garschtige Maske uff und en Hut.

Ah sou. Und wie traacht ihr den dann durchs Oard?

Ah, den schpanne wir dann uff e Holzkreuz druff.

Alles klar, hab i verschtanne.

Aber wer genau trächt den Hutzelbu durchs Oard?

Des sind widderum blous die Bube vum Oard. Und dodobei singe se no e Lied.

Sing emol vor!

„Heüt is mitte in de Faschte, mir tragen den Dod ins Wasser, er war ein guter Mann, drum nehme wir eine Pfanne voll Eier daran.“

Des iss jo e subber Sache!

Abber bass uff! Mir traache den dann über die Gemarkungsgrenz und dort wird er dann verbrennt. Und die reschtliche Asche, die schmeisse mir dann grad nei die Baach.

Jetzt wees ich Bescheid!

Ja halte emol! Dodenoch gehe die Bube mit emme Holzschtampfer von Haus zu Haus und rufe: „Eier raus, Eier raus, sonscht kümmt der Weih ins Hühnerhaus.“ Und do druff hie gibt´s dann Eier, Süßes und Geld.

Des gefällt mir, macht weider sou!

Hutzelbub

Erklär´ mir mal den Hutzelbub.

Ganz einfach:
Mitten in der Fastenzeit tragen wir den Hutzelbub durch den Ort.

Ja, warum denn das?

Wir treiben dadurch den Winter aus.

Das musst du mir jetzt genau erklären!

Also pass auf:
Als erstes stopfen wir eine Strohpuppe aus.
Die ziehen wir dann an, mit einem schwarzen Anzug und setzen der eine hässliche Maske auf und einen Hut.

Ach so.

Und wie tragt ihr den dann durchs Ort?

Ach, den spannen wir dann auf ein Holzkreuz.

Alles klar, das habe ich verstanden.

Aber wer genau trägt den Hutzelbub durch Ort?

Das wiederum sind bloß die Buben aus dem Ort.

Und dabei singen sie noch ein Lied.

Sing mal vor!

„Heute ist mitten in der Fastenzeit, wir tragen den Tod ins Wasser, er war ein guter Mann, darum nehmen wir eine Pfanne voll Eier dafür.“

Das ist ja eine tolle Sache!

Aber pass auf! Wir tragen den dann über die Gemarkungsgrenze und dort wird er dann verbrannt. Und die restliche Asche, die werfen wir dann gerade in den Bach hinein.

Jetzt weiß ich Bescheid!

Ja, aber halt! Danach gehen die Buben mit einem Holzstampfer von Haus zu Haus und rufen: „Eier raus, Eier raus, sonst kommt der Habicht ins Hühnerhaus.“ Und daraufhin gibt es dann Eier, Süßes und Geld.

Das gefällt mir, macht weiter so!