Fahrenbach

Unser Rowwern

Text: Adolf Weber
Sprecher: Reinhold Kirschenlohr

Sprecherin: Friederike Kroitzsch

Unser Rowwern

De schenschte Ort im Odewald is unser Rowwern, awwer horch,
e bissle kernich un a breed is hald unser Muddersprooch.
Zum Babbe seicht mer a de Date, un Peddern heeßt mer a de Pate,
Die Baasch des is e aldi Fra , un Vedder is en alde Maa,
die alde Weiwer dun gern tratsche, bei de junge sejcht mer batsche.
En lange Kerl, des is en Schtorre, en krumme bucklicher en Knorre,
en korze Schtumber is en Zwoggl, un Geegl gibt’s un a Goggl.
Die Sproch bei unsch is net so lebich wie bei de Pälser –mehr beheebich.
Sie bleibt desweche awwer doch unser gudi, aldi Muddersprooch.
Warsch du scho iwwerall un bisch no net in Rowwern gwee, un net in
Trienz un Fahneboch, dann hosch die weld net gsee.

Unser Robern

Der schönste Ort im Odenwald ist unser Robern, aber hör,
ein bisschen kernig und auch breit ist halt unsere Muttersprache.
Zum Vater sagt man auch der Date, und Pedder nennt man auch den Paten,
Die Basch, das ist eine alte Frau, und Vedder ist ein alter Mann,
die alten Frauen tun gerne tratschen, bei den jungen sagt man batschen.
Ein langer Kerl, das ist ein Schtorre, ein krummer, buckeliger ein Knorre,
ein kurzer Stämmiger ist ein Zwoggl, und Hähne gibt es und einen Gockel.
Die Sprache bei uns ist nicht so lebhaft wie bei den Pfälzern – mehr behäbig.
Sie bleibt deswegen aber doch unsere gute, alte Muttersprache.
Warst du schon überall und bist noch nicht in Robern gewesen, und nicht in
Trienz und Fahrenbach, dann hast du die Welt nicht gesehen.