Rippberg

Am Mondach is Wäschdach!

nach Paula Walter
gesprochen von Otto Trabold

Sprecherin: Friederike Kroitzsch

Am Mondach ist Wäschdach

De Rosa fällt Sundach Obends ei,
die drecked Wäsch muss in die Büde nei.
Unnerhose, Hemmer, Röck un Bluse,
un des Ding, wo hebt de Buse.
All die Sache sin verdreckt,
un wer’n mit Wasser zugedeckt.
Mer hot aber kee Pulver un Säf g’hat zum Wäsche,
drum hot mer die Lauche gekocht mit Äsche.
Die ganze Prozedur war e groußi Ploch,
aber jetzt helf schnell, was grad helfe moch.

Die Rosa steht mondachs uff in de Früh,
un kocht erst emol die Äscheb
In de Kessel künnt Wasser – un’s Feuer wird gschürt,
un dann wird die Äsche ins Wasser neig’rührt.
Zuerscht künnt die Weißwäsch in de Kessel nei,
während die köcht, weicht se die Buntwäsch ei.
Dann dütt se schürn un schürn – uff Deifel kumm naus,
un wenn die Weißwäsch gekocht is, dann künnt se raus.
Dann wird geribbelt un gebörscht – jede Hose, jeder Kittel,
denn Äschelauche is halt scho e gut’s Mittel.

Die Buntwäsch hot a hie und do en Fleck,
doch die derf mer net koche, sunscht sin die Farbe weg.
Die Strümpf kumme zum Schluss nei, weil jeder des wääs,
denn es Wasser is zwar dreckich, aber nimmi so hääß.

Dann künnt no ener hinner de Wäschbüde vor,
er setzt sich hii, un kratzt sich am Ohr.
des is unser Rauhaar Dackeldame,
Hedda von de Gasse war ihr Name.
Die Rosa rüft – Hedda – also bei aller Liebe,
wo hoscht du dich blouß rumgetriebe?
Warscht du beim Nochbarshund – dem alte Streuner,
du wääscht genau – du sollscht net zu dem Rumtreiber.
Dadruff hebt die Rosa die Hedda in die Höh,
du kratscht mer sou – ich glaab du hoscht Flöh.

Die Rosa hot sich dann schnell entschiede,
die Hedda künnt sofort in die Büde.
Die Flöh wer’n dann sterbe – des is a de Grund,
denn was für die Wäsch gut is, is a gut für de Hund.
Doch wie se die Hedda dann hebt aus de Lauche,
traut se ganz plötzlich no kaum ihr ne Auche.
Die Hedda war jetzt zwar frei von de Flöh,
aber es Fell war a weg – un des war net schö.

Daraus ergibt sich die Moral von dere G’schicht,
was gut für die Wäsch is – gilt für de Hund eher nicht!!!

 

Am Montag ist Waschtag

Der Rosa fällt sonntagabends ein,
die dreckige Wäsche muss in die Waschwanne rein.
Unterhosen, Hemden, Röcke und Blusen,
und das Ding, das hebt den Busen.
All die Sachen sind verdreckt,
und werden mit Wasser zugedeckt.
Man hat aber kein Pulver und Seife gehabt zum Waschen,
darum hat man die Lauge gekocht mit Asche.
Die ganze Prozedur war eine große Plage,
aber jetzt hilf schnell, was grad helfen mag.

Die Rosa steht montags auf in der Früh,
und kocht erst einmal die Aschenbrühe.
In den Kessel kommt Wasser – und das Feuer wird geschürt,
und dann wird die Asche ins Wasser reingerührt.
Zuerst kommt die Weißwäsche in den Kessel hinein,
während diese kocht, weicht sie die Buntwäsche ein.
Dann tut sie schür‘n und schür‘n – auf Teufel komm raus,
und wenn die Weißwäsche gekocht ist, dann kommt sie heraus.
Dann wird gerubbelt und gebürstet – jede Hose, jeder Kittel,
denn die Aschenlauge ist halt schon ein gutes Mittel.

Die Buntwäsche hat hier und da einen Fleck,
doch die darf man nicht kochen, sonst sind die Farben weg.
Die Strümpfe kommen zum Schluss hinein, weil jeder das weiß,
denn das Wasser ist zwar dreckig, aber nicht mehr so heiß.

Dann kommt noch einer hinter dem Waschzuber vor,
er setzt sich hin, und kratzt sich am Ohr.
Das ist unsere Rauhaar Dackeldame,
Hedda von der Gasse war ihr Name.
Die Rosa ruft – Hedda – also bei aller Liebe,
wo hast du dich bloß rumgetrieben?
Warst du beim Nachbarhund – dem alten Streuner,
du weiß genau – du sollst nicht zu dem Zigeuner.
Darauf hebt die Rose die Hedda in die Höhe,
du kratzt mir so – ich glaube, du hast Flöhe.

Die Rosa hat sich dann schnell entschieden,
die Hedda kommt sofort in die Waschwanne.
Die Flöhe werden dann sterben – das ist auch der Grund,
denn was für die Wäsche gut ist, ist auch gut für den Hund.
Doch wie sie die Hedda dann hebt aus der Lauge,
traut sie ganz plötzlich noch kaum ihren Augen.
Die Hedda war zwar jetzt frei von den Flöhen,
aber das Fell war auch weg – und das war nicht schön.

Daraus ergibt sich die Moral von der Geschicht‘,
was gut für die Wäsche ist – gilt für den Hund eher nicht!!!