Neckarelz

Neckarlied

Text: Heidrun Eyermann
Sprecherin: Heidrun Eyermann

 

Sprecherin: Friederike Kroitzsch

Neckarlied

Lewe am Necker
Mim
Wasser
Net stillsteh
Fortziege
Die Gedanke
Lewendiche Leit
Vun jeher
Gelebt mim Element
Genumme
Was er gebrocht hot
Sich gelabt an seine Schätz
Gerunge
Gekämpft mit em
Sich wehrlous ergewwe seiner Gewalt
Zughorcht seine Gschichte
Uff seine Wiese oogebändelt
Frehlich genosse
Sei Wellespiel
Wäsch gewesche
Wasser ghollt
Neckerfisch uffgedischt
Noch Treibgut gfischt
Ghandelt mit War
Gebabbelt wies Wasser
manchen Dag
Stoi neigschmisse
Bricke gebaut
Sich driewer getraut
Uff de Grund geguckt
Neigspuckt
Mit de Mewe gflore
Bootles gfahre
De Schiff zuwinke
Neigfalle unn Gschwumme
Fascht versoffe
Mitgenumme hot er Sorje
Fortgetraare geheime Winsch
Em Necker sei Freiheit genumme
Sei Stremung gezähmt
Sei Gsicht dreckich gemacht
Noch driewer gelacht
Sei Flussbett verschmiert
Die Gewässergüte reduziert
Unn widder verbessert die Brih
De Necker lässts iwwer sich ergeh
Bis er widder vorhält
Unn dann kummt er geloffe ueigelade
Ins Dal, ins Haus
Mit glitzericher Hand
Hot er sein Nome gschriwwe in manchi Seel
Welleschlarend singt er sei Lied                                                             
Vum geschdern ins Heit                                 
Vun lewendiche Leit       
Lewe am Necker           
Mim Wasser                 
Net stillsteh                 
Unn wisse                   
Es werd noch viel Wasser de Necker nunderlaafe

Neckarlied

Leben am Neckar
Mit dem Wasser
Nicht stillstehen
fortziehen
Die Gedanken
Lebendige Leute
Von jeher
Gelebt mit dem Element
Genommen
Was er mitbrachte
Sich gelabt an seinen Schätzen
Gerungen
Gekämpft mit ihm
Sich wehrlos ergeben seiner Gewalt
Seinen Geschichten zugehört
Auf seinen Wiesen angebandelt
Fröhlich genossen
Sein Wellenspiel
Wäsche gewaschen
Wasser geholt
Neckarfische aufgetischt
Nach Treibgut gefischt
Mit Waren gehandelt
Geplaudert wie das Wasser
Über seine Wunder gestaunt
Manchen Tag
Steine hineingeworfen
Brücken gebaut
Sich drüber getraut
Auf den Grund geguckt
reingespuckt
Mit den Möwen geflogen
Mit dem Boot gefahren
Den Schiffen zuwinken
Hineingefallen und geschwommen
Fast ertrunken
Mitgenommen hat er Sorgen
Fortgetragen geheime Wünsche
Dem Neckar die Freiheit genommen
Seine Strömung gezähmt
Sein Gesicht dreckig gemacht
Noch darüber gelacht
Sein Flussbett verschmutzt
Die Gewässergüte reduziert
Und die Brühe wieder verbessert
Der Neckar lässt`s über sich ergeben
Bis er wieder vorhält
Und dann läuft er uneingeladen
Ins Tal, ins Haus
Mit glitzernder Hand
Schrieb er seinen Namen  
    manche Seele
Wellenschlagend singt er sein Lied 
 Von gestern ins Heut
Von lebendigen Leuten
Leben am Neckar
Mit dem Wasser
Nicht stillstehen
Und wissen
Noch viel Wasser
Wird den Neckar runterströmen