Langenelz

De Baschle unn sẽĩ Äckerle

Text (gekürzt): Amalie Grimm
Sprecher: Roland Grimm

Sprecherin: Friederike Kroitzsch

De Baschle unn sei Äckerle

De Baschle iss en rechte Mãã, des kann keener doch bestreite,
Unn fleißich, fleißich isser a, kann's Faulenze net leide.
Unn sparsam isser immer gwää, unn bescheide obbedrẽĩ.
Er meent: "Im Leben griecht mer jo nix gschenkt,
Unn drim muss gschafft halt sẽĩ."
Mittags sejcht er zu seiner Fraa: "I fahr uff's Äckerle naus.
Es Wetter iss hejt a sou schẽj, i mach Kartoffel raus."
Er hellt sẽĩ Ziechwächele jetzt raus, lejcht Säck druff, nemmt sẽĩ Hacke
Unn fehrt sou zu seim Äckerle naus, die Kartoffel raus zu mache.
De Parr hot sein Spaziergang gmaacht,
Iss beim Baschle stejngebliebe:
"Na, Baschle, mechscht Kartoffel raus?
Mer braucht nix nauszuschiebe."
"Ja, ja, Herr Pfarrer, do hebbe Se räächt,
Des Wetter muss mer nitze.
Wie schnell schlejcht als es Wetter im,
Dann fehrt mer durch die Pitsche."
Druff sejcht de Parr: "Dẽĩ Kartoffel doo
Falle guud aus, wie i säh,
Beim Rädlesbauer, wo i grad war,
sen se sou schẽj ebber net gwää.
Du hoscht bestimmt a räächt gebett,
Ja, doo iss viel drãã glääche,
Denn es gedeiht doch alles blouß,
Wenn der Herrgott geit sein Seeche."
De Baschle guckt de Parr jetzt ãã:
"Ja, des Bääde wär net schwer.
Ebber, Herr Pfarrer, des Bääde elee bat nix,
Do muss gudde Miischt eher her."

Der Baschle und sein kleiner Acker

Der Baschle ist ein rechter Mann, das kann doch keiner bestreiten,
Und fleißig, fleißig ist er auch, kann das Faulenzen nicht leiden.
Und sparsam ist er immer gewesen, und bescheiden obendrein.
Er meint: „Im Leben kriegt man ja nichts geschenkt,
Und drum muss halt geschafft werden.“
Mittags sagt er zu seiner Frau: „Ich fahr auf’s Äckerchen raus.“
Er holt sein Bollerwägelchen jetzt raus, legt Säcke drauf, nimmt seine Hacke
Und fährt so zu seinem Äckerchen raus, um die Kartoffel raus zu machen.
Der Pfarrer hat seinen Spaziergang gemacht,
ist beim Baschle stehen geblieben:
„Na, Baschle, machst Du Kartoffeln raus?
Man darf nichts aufschieben.“
„Ja, ja, Herr Pfarrer, da haben Sie recht,
Das Wetter muss man ausnützen.
Wie schnell schlägt manchmal das Wetter um,
Dann fährt man durch die Pfützen.“
Darauf sagt der Pfarrer: „Deine Kartoffeln da
Fallen gut aus, wie ich sehe,
Beim Rädlesbauer, wo ich grad war,
sind sie so schön aber nicht gewesen.
Du hast bestimmt auch recht gebetet,
Ja, da ist viel dran gelegen,
Denn es gedeiht doch alles bloß,
Wenn der Herrgott seinen Segen gibt.“
Der Baschle schaut den Pfarrer jetzt an:
„Ja, das Beten wäre nicht schwer.
Aber, Herr Pfarrer, das Beten allein hilft nichts,
Da muss guter Mist vielmehr her.