Kailbach

De Akschdhersch

Text: nach Günter Zabel
Sprecherin: Ingrid Krieger

 

Sprecherin: Friederike Kroitzsch

De Akschdhersch

Vor viele Johr hot in denne Wälder in de Näh vun Kehlboch en schdarge Hersch gelebt. De Hersch war awer en ganz bejise Gsell. Jedesmool, wenn er en Mensch im Wald g`sehe hot, hoter, denn ohgegriffe.

Enes Dags awer warn zwoo Waldarbeiter sou in die Erwed versunge un sou hawe se denn Bejisewicht erschd zu schbäd g`sehe. Der wolld schunn mimm g`senkte Kopp ogreife. Do hot der ehne Monn die grouß Akschd genumme un hotse dem Hersch midde ins Geweih nei gschlaage. De Hersch is gedorgelt un abgehaue.

Die Akschd is awer dief im Kopp g´schdogge un seid doomools is de Hersch mit de Akschd im Kopp rumgelaafe. Faschd niemand hot en nochemool g`sehe.

Viele Joahr schbäder hot de Ferschder den Hersch g`schosse, die Akschd war immer noch im Kopp g’schdogge. De Schdiel war abgebroche, blous e Schdigg war noch im Eise. De Ferschder hot des Geweih noch e longe Zeit uffghowe, dann awer in e Jagdmuseum gewwe.

Wo’s hejid is?
Vielleicht siehschd Du`s emool – dann schreib uns e Kard.

Der Axthirsch

Vor Zeiten lebte in den Waldungen in der Nähe von Kailbach ein sehr starker Hirsch. Er trug ein großes mächtiges Geweih. Der Hirsch war aber ein böser Geselle. Wenn er nämlich einen Menschen im Wald sah, griff er ihn sofort an.

Eines Tages arbeiteten zwei Holzfäller unterhalb des Straßenbrünnleins und sie waren so in ihre Arbeit vertieft, dass sie den Bösewicht zu spät erkannten. Der Hirsch stand schon mit dem Kopf gesenkt zum Angriff bereit. Beherzt fasste sich einer der Beiden eine große Axt und schlug sie mit aller Kraft dem Hirsch mitten ins Geweih. Getroffen taumelte der Hirsch zurück und ergriff die Flucht.

Die Axt war aber so tief in den Schädel eingedrungen, sodass sie stecken blieb. Der Hirsch verendete aber nicht an dieser Verletzung und lief seit diesem Tag mit der Axt im Geweih herum. Kaum ein Mensch bekam ihn noch zu Gesicht.

Nach einigen Jahren konnte ein Förster das Tier erlegen. Die Axt war verrostet, steckte aber noch im Schädel. Der Stiel war abgebrochen, nur ein kleiner Rest stak noch im Eisenteil.
Lange Zeit bewahrte der Förster das Geweih auf, dann jedoch kam es in ein Jagdmuseum.

Wo es heute ist?

Vielleicht siehst Du es einmal irgendwo, dann schreibe uns bitte eine Karte.

Ingrid Krieger aus: Der Axthirsch und andere Sagen aus dem Odenwald von Günter Zabel.

Mei Kehlboch

Text: Kailbacher Lied
Sprecherin: Ingrid Krieger

 

Sprecherin: Friederike Kroitzsch

Mei Kehlboch

Mir sein halt vom Oudewald, seins kreizbrave Leit.
Zum Esse, zum Trinke, zu allem bereit.
Un uff de gonze Welt mir`s nejenz sou g`fällt
als wie im schejine Oudewald, wu laut des Echo schallt.

Wie is doch im Summer de Wald sou scheji grie,
betracht blous die Blumme, wie die sou scheji bliehe.
Un erschd zur Winterszeit, wenn alles is verschneid,
do is der Wald sou scheji, im diefe weiße Schneji.

Wie lieb ich mei Homet wie nix uff de Welt,
kee Plätzche uff Erde wo mir´s besser gfällt.
Drück ich zur ledschden Ruh - emool die Age zu,
obs jung ist oder alt, so seis im Oudewald.

Im herrlich grünen Oudewald leijid Kehlboch schmuck und klee.
Von Bergeshöh der Hohberg grüßt im Obendsunneschein.
Umringt vom dunkle Dannewald, durch`s Daal die Itter fließt,
vom Wald des Kuckucks Ruf erschallt, am Weg des Veilchen blieht.

Oh Kehlboch du im Ittertal, du bischd mein Heimatort.
Sei mir gegrüßt viel tausendmool, jetzt und auch immerfort.

Mein Keilbach

Wir sind halt vom Odenwald, sind ganz brave Leute.
Zum Essen, zum Trinken, zu allem bereit.
Und auf der ganzen Welt, es mir nirgends so gefällt,
als wie im schönen Odenwald, wo laut das Echo schallt.

Wie ist doch im Sommer der Wald so schön grün,
betrachte nur die Blumen, wie die so schön blühen.
Und erst zur Winterzeit, wenn alles ist verschneit,
da ist der Wald so schön im tiefen weißen Schnee.

Wie lieb ich meine Heimat, wie nichts auf der Welt,
kein Platz auf Erden, wo es mir besser gefällt.
Drück ich zur letzten Ruh`einmal die Augen zu,
ob jung oder alt – so sei es im Odenwald.

Im herrlich grünen Odenwald liegt Kailbach schmuck und klein.
Von Bergeshöh`der Hohberg grüßt im Abendsonnenschein.
Umringt vom dunklen Tannenwald, durch`s Tal die Itter fließt,
vom Wald des Kuckucks Ruf erschallt, am Weg das Veilchen blüht.

Oh Kailbach du im Ittertal, du bist mein Heimatort.
Sei mir gegrüßt viel tausendmal – jetzt und auch immerfort.



Initiative und Organisation:
Hans Slama, Langenelz, und Dr. Isabell Arnstein, Buchen