Höpfingen II
Die Höpfemer Faschenååcht
Text: Maria Böhrer
Sprecher: Gundolf Nohe
Übersetzt von Übersetzt von Adalbert Hauck, dem Vorsitzenden des Heimatvereins Höpfingen e.V
Sprecherin: Friederike Kroitzsch
Ou, wås wår früjer die Faschenååcht in Höpfi sou schö,
ååld un jung wårn uff de Båå
"Hopp, Marrele, mer mache e Schlumpel häüt nååcht,
un genn emol in Höpfi uff die Faschenååcht."
"Awer i hab jå går nix oozuzieche."
"Mir genn zu der Doode, do wärn mer scho ebbs grieche,
die hot Kapotthütle un Klaader in Masse,
do werd uns ganz sicher ebbs davo basse!"
Als Heerle und Fraale genn die zwa lousch,
in de Ocksche, do is Kappeowend, scho e Halloo wie grousch,
die Faschebouze douwe wie närrisch dinn rüm,
bis die Kathrin schreit: "Werft mer doch de Oufe net üm!"
Doch die Maske rejche sich net drüwer uff:
"Kummt no, es werd schö!" stejt uff der Oilådung druff.
Wie 's denn immer voller werd im Lokål,
gejt 's nuff die Rousche, do is Donz im Såål.
Dort will der Rouschewerts Guschtel om Klawier die Gaischter wecke,
un alles donzt wie de Lump åm Schtecke.
Bei Ludwich un Rosa dånn im Engel,
do is går förchterlichs Gedrängel;
es donze Heerli un Fraali un senn so frou,
un die elscht Groußmodder lejcht no en Wålzer noo.
Mer kann sich schier von dem Truwel net trenne,
awer mer welle doch no durch alli Wertschafte renne.
Dass der Wert un die Wertin sich a no maskiern,
des kann blousch in Höpfi am Rouschemondåch bassiern.
Bei de Schtraußewerts is es ruicher dånn,
do werd dånn dorchkechelt no en måncher Månn.
Es werd åm emol richtig die Måånung g-sååt
un månchmal sogår von der aichene Fraa.
Er glaabt, die schlööft schö brov d'hom im Hausch,
debai rennt sie daus rüm als Fleddermausch.
Oh, was war früher die Fastnacht in Höpfingen so schön,
Alt und Jung waren auf den Beinen.
„Hopp, „Marrele“ (= Mariechen), wir ziehen uns Schlumpelkleider an heute Nacht,
und gehen einmal in Höpfingen auf die Fastnacht.“
„Aber ich habe ja gar nichts anzuziehen.“
„Wir gehen zur Taufpatin, da werden wir schon etwas kriegen,
die hat Kapotthütchen und Kleider in Massen,
da wird uns ganz sicher etwas davon passen!“
Als „Heerle“ (= Großvater) und „Fraale“ (=Großmutter) gehen die zwei los,
in den Ochsen, da ist Kappenabend, schon ein Hallo wie groß,
die Fastnachtsbutzen toben wie närrisch drin rum,
bis die Kathrin schreit: „Werft mir doch den Ofen nicht um!“
Doch die Masken regen sich nicht darüber auf:
„Kommt doch, es wird schön!“, steht auf der Einladung drauf.
Wie es dann immer voller wird im Lokal,
geht es hinauf (in) die Rose, da ist Tanz im Saal.
Dort will der Rosenwirt „Gustel“
am Klavier die Geister wecken,
und alles tanzt wie der Lumpenkerl am Stecken.
Bei Ludwig und Rosa dann im Engel,
da ist gar fürchterliches Gedrängel;
es tanzen „Heerli“ und „Fraali“ und sind so froh,
und die älteste Großmutter legt noch einen Walzer hin.
Man kann sich schier von dem Trubel nicht trennen,
aber wir wollen doch noch durch alle Wirtschaften rennen.
Dass der Wirt und die Wirtin sich auch noch maskieren,
das kann bloß in Höpfingen am Rosenmontag passieren.
Bei den „Straußewirts“ (= ein Hausname in Höpfingen) ist es ruhiger dann,
dort wird dann hergezogen noch über einen mancher Mann.
Es wird einem einmal richtig die Meinung gesagt
und manchmal sogar von der eigenen Frau.
Er glaubt, die schläft schön brav daheim im Haus,
dabei rennt sie draußen rum als Fledermaus.
Die Höpfemer Faschenååcht Tafel 2
Text: Maria Böhrer
Sprecher: Gundolf Nohe
Übersetzt von Übersetzt von Adalbert Hauck, dem Vorsitzenden des Heimatvereins Höpfingen e.V
Sprecherin: Friederike Kroitzsch
Un uff de Schtroße im Oort herrscht Traiwe,
do kann doch kåner mehr dehåm hocke blaiwe,
do genn die Züchli von Hausch zu Hausch,
wu jungi Maadli senn, do gejt 's oi un aus.
So is die Schtimmung, des is glår,
wer denkt do net zurück do dro.
Es schnorre die Örcheli, des hört mer wie wait,
un es singe un juchze un lache die Läüt.
Der Vodder kümmt mim Moschtkruch un schänkt oi;
denn des ghört dezu, des muss soi.
Is do zum Dånze a net souviel Platz,
sitzt mer noi’s Eck, un schmust mit soim Schatz,
un guggt zu, wie die Läüt so alles schiern,
im Kejfich trejcht åner en Hering spaziern.
Åner dut mit der Schturmlatern de Båhnhouf suche,
une båår ånneri entführn die Modder aus der Küche,
die hätte gern ebbs zu Esse un Drinke dezu;
denn bei dem Douwe gett 's Hunger und Doorscht im Nu.
Sou zwischenoi gett's emol en Schnaps,
des långt bei manchem zu em schöne Klaps.
Hot åner mol en Schlååch, des is net sou schlimm,
's is Faschenååcht, do nimmt må des hin.
Doch mer müsse jetzt waiter aile,
könne uns nimi länger verwaile.
In der Linde is no Kappeowend vom Tornveroi,
"Balwine, hopp, do müsse mer noi".
Awer schrai no net glai: "Kenscht mi?", sunscht gejscht elåå,
die Linnewertin kennt jede Maske glai.
Im Mühlhölzle is Dånz von de "Hot-Volée"
im Schützeball, o des war schöö.
Awer do waascht jå, do derfe die Schlumpel net noi,
die bessere Loit welle unner sich soi.
Do genn mer halt nomol in de Ocksche zum Schluss,
äwer nimi sou lang, wall i em zwölfe dåhåm soi muss.
Zudem kånn i schier uff moi Fuß nimmi stejn,
ja früjer, do wår halt die Faschenååcht schöi.
Und auf den Straßen im Ort herrscht Treiben,
da kann doch keiner mehr daheim hocken bleiben,
da gehen die Umzüglein von Haus zu Haus,
wo junge Mädchen sind, da geht es ein und aus.
So ist die Stimmung, das ist klar,
wer denkt da nicht zurück da dran.
Es schnurren die Quetschkommoden, das hört man wie weit,
und es singen und juchzen und lachen die Leute.
Der Vater kommt mit dem Mostkrug und schenkt ein;
Denn das gehört dazu, das muss sein.
Ist da zum Tanzen auch nicht so viel Platz,
sitzt man hinein ins Eck, und schmust mit seinem Schatz,
und guckt zu, wie die Leute so alles aufführen,
im Käfig trägt einer einen Hering spazieren.
Einer tut mit der Sturmlaterne den Bahnhof suchen,
und ein paar andere entführen die Mutter aus der Küche,
die hätten gern etwas zu Essen und Trinken dazu;
denn bei dem Toben gibt es Hunger und Durst im Nu.
So zwischendurch gibt es einmal einen Schnaps,
das langt bei manchem zu einem schönen Schwips
Hat einer mal einen Rausch, das ist nicht so schlimm,
es ist Fastnacht, da nimmt man das hin.
Doch wir müssen jetzt weiter eilen,
können nicht mehr länger verweilen.
In der Linde ist noch Kappenabend vom Turnverein,
„Balwine, hopp, da müssen wir rein“.
Aber schrei nur nicht gleich: „Erkennst du mich?“, sonst gehst du allein,
die Lindenwirtin erkennt jede Maske gleich.
Im Mühlhölzle ist Tanz von der „Hautevolee“
im Schützenball, oh das war schön.
Aber du weißt ja, da dürfen die Schlumpeln nicht hinein,
die besseren Leute wollen unter sich sein.
Da gehen wir halt nochmal in den Ochsen zum Schluss,
aber nicht mehr so lange, weil ich um zwölf Uhr daheim sein muss.
Zudem kann ich schier auf meine Füße nicht mehr stehen.
ja früher, da war halt die Fastnacht schön.