Hettingen
Es Hechenimännle
Text: Siggi Kuhn
Sprecher: Siggi Kuhn
Sprecherin: Friederike Kroitzsch
Es Hechenimännle
Wenn ma nuf de Ölschberch künnt, sieht ma vor sich e kleens Wäldle: es Hecheni. Dou dinn hauschts Hechenimännle. Des is e kleens Männle und hot sou grünliche Kleeder o. Es is scho oft g´sehe worn, is eba net böuschartich, hot a no niemand ebbs gemoacht. Eba uffbasse muss ma, denn es Hechenimännle schmejst Äschtli und Worzeln zwische d´ Füss, so dass ma schtolberd.
Früher hebbe als unscher Häärli, un Frääli unsch Kinnd mi´m Hechenimännle geböuzt.
In letschta Zeit soll´s widdr g´sehe worn sein. Wohrscheilich is es ehm zu Ohrn kumme, dass en Haufe Löüt im grouse Woald rümmache.
Das Hechenimännle
Wenn man auf den Eulsberg kommt, sieht man vor sich ein kleines Wäldchen: das Hechenig. Da drin haust das Hechenigsmännchen. Das ist ein kleines Männlein und hat so grünliche Kleider an. Es ist schon oft gesehen worden, es ist aber nicht bösartig, hat auch noch niemandem etwas zuleid getan. Aber aufpassen muss man, denn das Hechenigsmännchen wirft Ästchen und Wurzeln zwischen die Beine, so dass man stolpert.
Früher haben die Eltern uns Kinder mit dem Hechenigsmännchen erschreckt.
In letzter Zeit soll es wieder gesehen worden sein. Wahrscheinlich ist ihm zu Ohren gekommen, dass sich viele Leute im großen Wald aufhalten.
De lischtiche Borchemeeschter
Text: Siggi Kuhn
Sprecher: Siggi Kuhn
Sprecherin: Friederike Kroitzsch
De lischtiche Borchemeeschter
De Heeschtemer, Dürmer un Hettemer Borchemeeschter hebbe sich um ä Schtückle„Labbe“ im „Grouße Woald“ gschtriede. Sie senn sich net eenich worn, sou senn schie zum Richter gange. De Richter hot den Revolt nimmer ohörn könne un hot enVororttermin ogsetzt, wo jeder schwörn musst.
Vor dem Termin hot de Hettemer Borchemeeschter sich en Schöpflöffel unner de Hut gedoun un hot Hettemer Erde in sei Schtieffel nei gmoacht. Un als er schwörn musst, hot er g`soat: Sou wohr de Schöpfer übber mier is, stejh iich uff Hettemer Erde. Do hot er sein Hut gezückt un hot sein Schtiffel ausgleert.
Des hot de Richter g`sehn un woar sou beeidruckt, dass er de Hettemer de „Labbe“ zugschproche hot un die annern hebbe`s Nochsehe g´hat.
Der listige Bürgermeister
Der Hainstadter, Walldürner und Hettinger Bürgermeister haben sich um den „Lappen“ (Flurstück) im Großen Wald gestritten.
Sie konnten sich nicht einigen und so sind sie zum Richter gegangen. Der Richter hat sich den Streit nicht mehr anhören können und hat einen Vororttermin angesetzt, bei dem jeder schwören musste.
Vor dem Termin hat sich der Hettinger Bürgermeister einen Schöpflöffel unter seinen Hut gelegt und gab Hettinger Erde in seine Stiefel. Als er schwören musste, hat er gesagt: So wahr der Schöpfer über mir ist, stehe ich auf Hettinger Erde. Da hat er seinen Hut gezückt und seinen Stiefel ausgeleert.
Das hat der Richter gesehen und er war so beeindruckt, dass er den Hettingern den Lappen zugesprochen hat und die anderen haben das Nachsehen gehabt.