Dittwar Bahnhof

Dr Mangertsgroawe

Autorin: lrmgard Wernher-Lippert
Sprecher: Karlheinz Maninger

Sprecherin: Friederike Kroitzsch

Früher senn mir als mit unnere Eidern zu Fuß von Dibber noch Büschi zum Ejkaafe glaafe. Bis mr widder halbwäächs nauskumme senn, hots meischdens scho oogfangt zu dämmere unn bis zu de „Büschemer Danne" woars nid sei de scho stockdunkel. Wenn dr Vodder no des Gschichtle vom Bösche Manger verzejlt hot, wuu vom Pfarr dr Stroof in ä Flasche verbannt in de diefe Mangertsgroawe glei hinnerm Boahnhöjfle gschmiße wordde is, hot jeder geche die Ängscht gekämpft unn beim gringschde Raschle hot mer's Gnick ejgezouche, daß dr Bösche oam ned päckt unn in de Groawe ziecht!

Dr Manger soll aus Gissi gstammt unn dort Laüt geboazt hoawe. Wie müd mir aa woare, doo senn mer gfuschelt, daß mer schnell hoamkumme senn! Unn sugoar im Bett no woars besser, für alli Fäll die Zudeck bis übber die Ohre zuzieche. Mer waaß jo ned, ob dr Stöpfel von dere Flasche no dicht gnuuch is unn der Ümgehner ned doch rauskumme könnt unn in sej Hausch noch Gissi zurück wöllt? Dann müßt 'r nämlich durch Dibber durch unn gnau an unnerm Hausch vorbei!

Der Mangersgraben

Früher sind wir nachmal mit unseren Eltern zu Fuß von Dittwar nach Tauberbischofsheim zum Einkaufen gelaufen. Auf halbem Rückweg, begann es meistens schon zu dämmern und bei den „Büschemer Tannen“ angekommen war es nicht selten schon stockdunkel. Wenn dann der Vater noch die Geschichte vom Bösen Manger erzählte, der vom Pfarrer zur Strafe in eine Flasche verbannt und in den tiefen Mangersgraben gleich hinter dem Bahnhöfle geworfen worden war, hat jeder gegen die Angst gekämpft und beim geringsten Rascheln sein Genick eingezogen, daß der Böse einem nicht packen und in den Graben ziehen konnte!

Der Manger soll aus Gissigheim gestammt und dort die Leute zum Narren gehalten haben. Wie müde wir auch waren, nahmen wir die Füße unter den Arm, um schnellst möglich heimzukommen. Und selbst noch im Bett war es besser, für alle Fälle die Zudecke über die Ohren zu ziehen. Man konnte ja nicht wissen, ob der Stöpfel jener Flasche noch dicht genug war und der Umgänger nicht doch herauskommen könnte und zu seinem Haus in Gissigheim zur,ück wollte. Dann hätte er nämlich durch Dittwar durch und genau an unserm Haus vorbeilaufen müssen.